Zuletzt hatte ich von der Insel Lanzarote unmittelbar vor meiner Teilnahme am legendären Ironman berichtet. Leider verlief der Wettkampf nicht erfreulich, denn ich schied nach ca. 75 Kilometern auf dem Rad aus. Ein schlechtes Schwimmen mit einigen Fehlern hatte mich bereits frühzeitig in eine ungünstige Lage gebracht und während des anschließenden Radfahrens gelang es mir leider nicht, den Fokus wiederherzustellen. Trotz Mentaltraining klappen diese Dinge nicht immer wie gewollt, schlussendlich sind wir eben doch keine Maschinen. Durch das freiwillige Ausscheiden ohne den Marathon, der die wesentliche körperliche Zerstörung hervorruft, konnte ich immerhin einige Körner sparen und die verbleibenden Tage auf der Insel noch trainieren.
Zurück in der Heimat beschloss ich kurzerhand bei einem regionalen Wettkampf in Nordhessen – dem Burgwald-Triathlon – über die Sprintdistanz zu starten. Vor zwei Jahren hatte ich dies bereits vor, konnte aufgrund anderer Wettkampfverpflichtungen allerdings keinen Start realisieren. Hier sprang nun ein 2. Platz heraus und ich war in allen drei Disziplinen mit meinen Leistungen zufrieden. Anschließend trainierte ich in Jena weiter und beschloss am folgenden Wochenende im Rahmen der 2. Bundesliga Süd mit meiner Mannschaft vom LTV Erfurt beim Rothsee-Triathlon zu starten, ebenfalls eine Sprintdistanz. Obwohl ich die Woche über mit allgemeiner Müdigkeit geplagt wurde und mir am Donnerstag auch noch den Magen verdarb (der leichte Magen-Darm-Infekt hielt bis Montag an), startete ich und konnte eine solide Leistung im Rahmen der Umstände abrufen.
Trotzdem war ich mit dem kleinen Durchhänger während dieser Woche nicht zufrieden und auch allgemein setzte mir der vergangene Reisestress in Verbindung mit dem frustrierenden Ergebnis auf Lanzarote doch etwas zu. Ich verfiel ein wenig in Unmut, da sich der Juli schon wieder dem Ende entgegen neigte und ein richtiges Saisonergebnis bisher nicht vorhanden ist. Dementsprechend entschloss ich mich kurzerhand zu einem spontanen Tapetenwechsel und fuhr in der vergangenen Woche für ein Kurztrainingslager nach Österreich in das Salzburger Land. Dies tat mir außerordentlich gut und ich konnte mit Schwerpunkt Radfahren einige wichtige Schlüsseleinheiten absolvieren. Ich hatte die Entscheidung vom Wetter abhängig gemacht und genau richtig terminiert. Der Anreisetag am Montag war noch durchwachsen, ebenso der Rückreisetag am Sonntag. Dazwischen gab es 5 Tage mit Sonne und vielen Bergkilometern. Auch mental haben mir die dortigen malerischen Landschaften mit den Bergkulissen sehr gutgetan und gewissermaßen Ruhe und Fokus generiert.
Zurück in Jena wird diese Woche nun wieder etwas ruhiger, mit Schwerpunkt auf dem Schwimmen, da dies zuletzt ein wenig zu kurz gekommen ist. Am kommenden Sonntag folgt ein Start beim Frankfurter Citytriathlon über die Mitteldistanz. Dieser Wettkampf soll als kleiner Formcheck für den Ironman Frankfurt zwei Wochen später und zugleich als knackige Trainingseinheit genutzt werden.
Die Ironman-Europameisterschaft in Frankfurt am 15. August wird nun mein Saisonhighlight 2021 werden. Durch den verpatzten Ironman Lanzarote war dieser Plan recht schnell geboren und ich freue mich sehr auf das Rennen. Nicht nur weil ich in Frankfurt geboren wurde und nur rund 30 Minuten entfernt beheimatet bin, sondern auch, weil dieses Rennen neben Roth ein absoluter Klassiker auf europäischem Boden ist und es höchste Zeit wird, hier zu starten.
Danach hoffe ich noch auf ein weiteres Spätsommer- beziehungsweise Herbstrennen. Nun wird der Fokus aber erst einmal auf die bevorstehenden Aufgaben gelegt und ich bin dankbar, die Chance zu haben, die bisher wackelige Saison nun in eine erfolgreiche umzumünzen.
Autor: Christian Altstadt